Diabetes Folgeerkrankungen
Die Erkrankung Diabetes kommt leider selten allein. Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann eine Reihe von Folgeerkrankungen aufweisen:
- Schädigungen der kleinen Blutgefäße (Mikroangiopathie)
- Schädigungen der großen Blutgefäße (Makroangiopathie)
- Schädigungen der Nervenbahnen (Neuropathie)
Die Ursache ist häufig ein schlecht eingestellter Blutzucker. Bei Beeinträchtigung der kleinen Gefäße handelt es sich vor allem um Nieren- (Nephropathie) und Netzhauterkrankungen (Retinopathie). Schädigungen der großen Gefäße verursachen Herz-Kreislauf Erkrankungen und periphere arterielle Verschlusskrankheiten (pAVK).
Die Neuropathie betrifft direkte Nervenschädigungen oder Schädigungen der kleinen Gefäße. Sie ist zu Krankheitsbeginn als strumpfförmige Gefühlsstörung, vor allem der Füße und Beine, zu erkennen. Im Verlauf fehlt jedes Schmerzempfinden, obwohl Kraftentwicklung und das Gangbild unverändert bleiben.
Definition Diabetischer Fuß
Das fehlende Schmerzempfinden kann in Alltagssituationen schnell gefährlich werden. Steigen Sie zum Beispiel mit den Füßen zuerst in die heiße Badewanne droht Verbrühungsgefahr. Kommt es zu einer Nervenschädigung und treten Verletzungen, Geschwüre (Ulzera), Durchblutungsstörungen oder Knochendichteminderung (Charcot-Fuß) auf, sind dies Teilaspekte eines Diabetischen Fußes (auch Diabetisches Fußsyndrom genannt).
Vorkommen in der Bevölkerung (Prävalenz)
In Deutschland gehören etwa 1 Million Diabetiker zu der Risikogruppe, die ein Diabetisches Fußsyndrom erleiden können. Dies entspricht etwa jedem zehnten Diabetiker. Unter den über 65-Jährigen ist etwa jeder Zweite betroffen. Ca. 250.000 Diabetiker haben aktuell eine Fußverletzung.
Quelle: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2015 (diabetesDE, 2015)